Motorradtour 2002
Diesmal stand eine 4-Länder-Tour auf dem Programm, bei der wir Deutschland, Österreich, Slowenien und Italien einen Besuch abstatteten. Dafür hatten wir 4 Tage eingeplant. Wir starteten am 30.05.2002. Dabei waren dieses Jahr: Toto auf Suzuki Savage 650, Stefan auf der Virago 1100, Karlo auf der bewährten Kawasaki KLE 500, Johannes auf eine Honda CB 750 und ich auf der XJ 900 S.
Tag:
Unsere Route führte uns über die B20 bis Simbach am Inn, wo wir die Grenze nach Österreich überquerten. Weiter ging es durch Mattighofen, wo wir mit einer Umleitung kämpften (2x verfahren, weil schlecht ausgeschildert) nach Straßwalchen. Am Mondsee kehrten wir dann zum Mittagessen ein. Der Weg führte uns dann über St. Gilgen, Strobl, Postlam nach Abtenau. Die Straße von Postalm ab ist Mautpflichtig (3 €). Die etwas enge Straße (Zustand ist etwas mit Vorsicht zu genießen) glänzt durch wenig Verkehr und eine reizvolle Landschaft. Wir kommen hier auf etwa 1300 Höhenmeter. Anschließend fuhren wir über Radstadt über den Tauernpass nach Obertauern, wo wir eine Kaffeepause einlegten. Der Wintersportort Obertauern ist um diese Zeit fast wie ausgestorben. Die Strecke hier ist meist gut ausgebaut und einfach und flott zu fahren. Allerdings sollte man auf die Geschwindigkeit achten, da einige Radarkontrollen den Weg säumten. Nach dem sehr steilen Katschberg fuhren wir neben der Tauernautobahn südwärts. Dabei hat man eine imposante Ansicht der Tauernautobahn von unten. Ziel unserer ersten Etappe war Millstadt am Millstädter See, wo wir uns beim Nockalmwirt einquartierten (25 € pro Nase)
Ein kurzer Stopp bei Postalm
Vor unserem Quartier in Millstadt
Tag:
Am
2. Tag starteten wir in Richtung Villach. Nach der Durchfahrt durch Villach
erklommen wir den Wurzenpass, der es mit seinen Steigungen in sich hat.
Hier überquerten wir dann die Grenze nach Slowenien. Es war das einzige
Mal, dass wir unsere Auweise zücken mussten (den Helm mussten wir aber
nicht abnehmen). Weiter ging es dann über die mittelprächtige Straße
durch die landschaftlich sehr schöne Gegend über Vrsic nach Bovec.
Unterwegs wurden wir für ca. eine halbe Stunde wegen Steinschlaggefahr
auf der Strecke aufgehalten. Dabei passierte mir ein Mißgeschick. Als ich
am Motorrad lehnte, kippte mir die Maschine über den Seitenstäder und
fiel um. Anschließend mussten wir den defekten Blinker mit Isolierband
reparieren. Der weitere Weg führte uns dann über eine sehr kurvenreiche
Strecke, die teils recht flott zu fahren war, nach Nova Gorcia. Nur einige
LKW bremsten zwischendurch unseren Vorwärtsdrang.
In Nova Gorcia überquerten wir die Grenze nach Italien (Goricia). Nach
einer kurzen Kaffeepause (ohne Italienischkenntnisse in dieser Provinz gar
nicht so einfach) suchten wir einen Weg aus der Stadt heraus und fuhren
dann ein kurzes Stück über die Autobahn (1,6 € Maut) nach Lignano.
Dort genehmigten wir uns am Strand ein kurzes Bad in der Sonne und in der
Adria. Zu dieser Zeit war der Strand sehr wenig bevölkert, die Temperatur
sehr angenehm und das Wasser bereits warm.
Wir beschlossen dann, wieder ein Stück in Richtung Norden zu fahren, um
die Fahrtstrecke für den folgenden Tag etwas zu verkürzen. Also
schwangen wir uns wieder auf die Autobahn bis Pordenone. Dann wechselten
wir auf die Landstraße und fuhren über Vittorio Veneto nach Pontenelle
Alpi, wo wir uns ein Quartier suchten. Diese Strecke war landschaftlich
wie auch fahrerisch sehr reizvoll. Leider ist die Durchfahrt durch
größere Ortschaften sehr langwierig, da die Ausschilderung recht
mieserabel ist und die italienischen Ortsnamen wenig geläufig sind. Die
Unterkunftsuche gestaltet sich außerhalb der Tourismusgebiete etwas
schwieriger. Auch an die anderen Essgewohnheiten in Italien muss man sich
gewöhnen. Für die Unterkunft berechnete der Wirt 30 € pro Nase. Mit
Abendessen und Getränken belief sich die Rechnung dann pauschal auf ca.
50 € pro Nase.
Stopp in Vrsic (Slowenien)
Hier noch eine Höhenangabe
Der Strand in Lignano (noch nicht viel los)
an der Strandstraße
Die Autobahn Richtung Belluno
Tag
Am dritten Tag fuhren wir weiter
nach Longarone und starteten dann in die Dolomiten. Auf den Weg nach
Bruneck bewältigten wir drei Pässe, jeder über 2000 m hoch. Es waren
dies der Pso. Staulanza, der Pso. Falzarego und der Pso. die Valparola.
Die Straßen sind gut ausgebaut und lassen ein flottes Tempo zu. Da auch
recht wenig Verkehr herrschte, war die Fahrt über diese drei Pässe ein
kleiner Höhepunkt unserer Tour.
Mittlerweile wurde es Mittag und der Körper verlangte langsam was zu
Essen. Da wir aber zeitlich gerade richtig am Staller Sattel ankamen,
beschlossen wir, noch vor dem Mittagessen über den Sattel nach
Österreich zu fahren. (Am Staller Sattel herrscht wechselnder
Einbahnverkehr, zu jeder vollen Stunde fährt man Richtung Italien, zu
jeder halben Stunde in Richtung Österreich, jeweils für eine viertel
Stunde.) Die italienische Seite des Staller Sattel ist in gutem Zustand,
die österreichische Seite gleicht bis St. Jakob im Defereggental mehr
einem Feldweg. In St. Jakob haben wir dann unser Mittagessen nachgeholt.
Anschließend fuhren wir über die Felbertauernstraße und den
Felbertauerntunnel (Maut 8€) nach Hinterglemm zum Harley-Treffen. Auf
der gut ausgebauten Straße kommen wir schnell vorwärts und treffen gegen
16.00 Uhr in Hinterglemm ein. Nach der Einquartierung in der Pension
Wiesern (hier haben wir vorbestellt, wegen dem Treffen) machten wir einen
kurzen Abstecher auf die Pfefferalm, wo wir uns vom Lois eine frische
Halbe einschenken ließen. Den Abend verbrachten wir dann auf dem
Harley-Treffen mit seinen Attraktionen. Diesmal war auch ein
Table-Dance-Zelt vorhanden, dem wir natürlich auch einen Besuch
abstatteten. Selbstverständlich konnten wir auch wieder einige Burn-outs
miterleben, es wurde so mancher Reifen in Rauch aufgelöst.
Ein Dreitausender im
Sonnenlicht
Am Pso. di Valparola
Eine schöne Aussicht ins Tal
Mittagessen in St. Jakob im Defereggental
Tag
Am Morgen des 4. Tages sattelten wir unsere Bikes und fuhren wieder
Richtung Heimat. Die Abfahrt verzögerte sich aber ein bischen, weil
unsere Zimmerwirtin eine zeitlang verschwunden war. Der Weg führte uns
über die kürzeste Strecke (Saalfelden, Lofer, B20 (blaue Route) nach
Hause. Eine Baustelle kurz vor Lofer bremste unseren Vorwärtsdrang nur
wenig, da wir an den Autos vorbeifahren konnten und uns am Stau ganz vorne
anstellten.
Kurz vor der Abfahrt vor unserem
Quartier in Hinterglemm